Beim Schmuckkauf stechen Schmuckstücke aus Gold und Silber den meisten Menschen direkt ins Auge. Sowohl Goldschmuck als auch Silberschmuck sind für ihre hochwertige Qualität bekannt, weshalb es nicht wundert, dass jene Schmuckstücke gerne für Verlobungsringe und Eheringe herangezogen werden. Allerdings ist die Herstellung von Gold und Silber auch in der heutigen Zeit noch sehr aufwendig und teils sogar durch äußerliche Faktoren eingeschränkt. Auf rein chemische Weise lassen sich Gold und Silber nicht gewinnen, dafür ist ein sehr aufwendiges Verfahren von Nöten. Diese Herangehensweise wirkt sich letztlich auch auf den Preis aus, denn der Arbeitsaufwand schlägt ordentlich zu Buche.
Die Gewinnung von Gold
Gold ist ein Metall, welches immer von Gestein umgeben ist. Es muss also sehr behutsam aus dem Gestein gelöst werden, damit es zur Verarbeitung taugt. Dieses Vorgehen frisst viel Zeit und es ist auch einiges an Arbeitseinsatz nötig. Die Erfolge sind dann oftmals nicht so überzeugend, denn Nuggets und Goldstaub werden eher selten gefunden. Meistens ist es so, dass das Gold nur in kleinen und kaum sichtbaren Partikeln gewonnen wird, die sich im Gestein verteilen. Schlimmstenfalls ist ein extremer Zeitaufwand nötig, bis wenigstens eine kleine Menge der Partikel aus den Gesteinen gelöst wurde. Sehr verbreitet ist dafür auch in der heutigen Zeit noch das Goldwaschen, bei dem Sand mit Goldanteil in Kombination mit Wasser aufgeschlämmt wird. Bei diesem Verfahren setzt sich das schwere Gold direkt am Boden ab, während der Schlamm oben schwimmt. Zwar handelt es sich beim Goldwaschen um ein zuverlässiges Gewinnungsverfahren, die Ausbeute ist jedoch meistens verschwindend gering. Gold kann jedoch auch komplett anders gewonnen werden – beim Abbau von Erz ist Gold ein klassisches Nebenprodukt, das einfach anfällt und nur weiterverwendet werden muss. Eine rein chemische Herstellung wurde bereits mehrfach angestrebt, aber nie vollends realisiert.
Die Gewinnung von Silber
In der Reinform handelt es sich bei Silber um sogenanntes Silbererz. Viel öfter findet man es in verschiedensten Mineralien vor. Dazu gehört beispielsweise Kupfer, Zink oder auch Blei. Es ist schon eine ganze Weile her, als Silber noch auf herkömmlichem Wege in den Bergwerken gewonnen wurde. Zwischenzeitlich hat man sich vordergründig auf die Gewinnung von Silbererz spezialisiert und im Anschluss daran findet ein chemischer Verarbeitungsvorgang statt. Das Ziel dabei: Rohsilber herausfiltern und nach einer gründlichen Reinigung direkt verarbeiten. Selbst die Silbergewinnung ist relativ aufwendig und mit hohen Kosten verbunden, auch hierbei ist ein komplett chemischer Vorgang nicht realistisch.
Gold kommt bei der Schmuckherstellung am häufigsten vor
Ein Grund für die hohen Goldpreise ist die Gewinnung, die kaum mehr aufwendiger sein könnte. Es ist aber auch so, dass Gold in der Schmuckherstellung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Statistisch gesehen gilt Gold als das häufigste verwendete Material bei der Schmuckproduktion. Die Gründe dafür sind relativ vielfältig. Einerseits ist es so, dass reines Gold extrem gut formbar ist und außerdem nicht anläuft. Faktisch ist komplett reines Gold eher nicht für die Herstellung von Schmuck geeignet, da es nicht nur verkratzt, sondern schlimmstenfalls verbiegt. Aus diesem Grunde gibt es verschiedene Legierungen, die das Edelmetall stabiler und langlebiger machen. Allerdings werden nicht nur die Eigenschaften des Metalls deutlich verbessert. Es gibt auch einen Einfluss, der sich auf die Optik bezieht. Mit den diversen Legierungen kann aus schimmerndem Gold schnell ein funkelndes Rotgold gezaubert werden. Auch Schmuckstücke aus Weißgold entstehen auf diese Weise, dafür wird in den meisten Fällen eine Mischung mit Kupfer, Palladium, Platin oder auch Nickel angestrebt. Ein genaues Mischverhältnis gibt’s allerdings nicht, denn dies obliegt immer dem Goldschmied. Mitunter handelt es sich dabei sogar um ein gut gehütetes Geheimnis.
Silber erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit
Direkt im Anschluss an Gold, findet sich Silber ein, wenn es um begehrte Materialien im Bereich Schmuck geht. In seiner reinen Form kann auch Silber nicht zu Schmuck verarbeitet werden. Die Schmuckstücke wären ebenfalls zu weich und es braucht bloß wenige Handgriffe, bis erste Kratzer sichtbar sind. Silberschmuck ist daher nur realisierbar, findet eine Kombination mit weiteren Edelmetallen statt. Im Regelfall handelt es sich um Zink, Nickel oder Kupfer, diese Edelmetalle heben die positiven Eigenschaften von Silber weiter hervor. Außerdem entsteht eine Optik, die den Geschmack der meisten Menschen treffen sollte. Silber wird oftmals auch in Kombination mit anderen Edelmetallen eingesetzt, gerade als Hingucker. Eine Kombination aus Silber- und Goldschmuck ist zeitlos und vor allem bei Eheringen sehr gefragt. Es sind auch andere Kreationen denkbar, letztlich gibt es dabei kaum relevante Einschränkungen, die Goldschmiede hinnehmen müssten.
Viel Aufwand – hohe Preise
Die Gewinnung von Gold und Silber war schon immer mit einigem Aufwand verbunden und diese Tatsache hat sich bis heute nicht geändert. Beide Edelmetalle sind wertvoll und vor allem aus der Schmuckherstellung nicht mehr wegzudenken. Insbesondere Gold ist nach wie vor so richtig hoch im Kurs und entsprechend teuer. Allerdings orientieren sich die Preise an verschiedenen Faktoren, die durchaus eine relevante Rolle spielen. Die sogenannte „Goldknappheit“ ist ein wichtiges Merkmal, welches sich auch auf den Preis auswirken kann. Es ist schlichtweg klar, dass die Goldpreise steigen, wenn nicht ausreichend Gold gewonnen werden kann. Da die Goldquellen schon vielfach versiegt sind, wird die Gewinnung von Gold auch in Zukunft sehr viel Arbeit verursachen. Bei Silber gestaltet es sich nicht wesentlich anders. Allerdings ist es bei diesem Edelmetall so, dass der Markt sich auf den Abbau von Erz konzentriert und damit Silber gewinnt. Dafür ist aber ebenfalls viel Geduld von Nöten. Der Weg zum eleganten Schmuckstück ist bei Gold und Silber nicht zu verachten, insbesondere Silber durchläuft einen langen Weg, bis es endlich zum Einsatz kommt.
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