Der Heiratsantrag ist für die meisten Paare ein ganz besonderer Moment. Während die Frage „Willst Du mich heiraten?“ früher vom Mann kommen musste, ist es inzwischen auch üblich, wenn Frauen um die Hand ihres Liebsten anhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Frage vor einer romantischen Kulisse im Urlaub stellt oder spontan bei einem gemeinsamen Candle-Light-Dinner – wichtig ist nur, dass man seine wahren Gefühle sprechen lässt.
Auch wenn der Heiratsantrag heutzutage nicht mehr an Konventionen gebunden ist, bevorzugen noch immer viele Paare den traditionellen Weg. Dazu gehört natürlich auch, dass der zukünftige Ehemann bei den Brauteltern um die Hand seiner Braut anhält. Wir zeigen nachfolgend, welche Punkte Verliebte beachten müssen, damit der Heiratsantrag zu einem vollen Erfolg wird.
Vor dem Antrag um die Hand anhalten
Noch im 20. Jahrhundert war es durchaus üblich, dass der Brautvater über das Glück seiner Tochter entschied und der Verehrer bei den Eltern um die Hand seiner Angebeteten anhalten musste. Wenn der zukünftige Bräutigam in der Lage war, Frau und Kinder zu versorgen und den Vorstellungen des Vaters entsprach, gab dieser seinen Segen und die Erlaubnis, die Tochter zu heiraten. Erst dann durfte er seiner Liebsten die entscheidende Frage stellen. Lehnte der Vater jedoch ab, so war auch das Liebesglück des Paares zerstört, denn eine Heirat wäre in diesem Fall nur unter widrigen Umständen möglich gewesen.
Inzwischen ist es zumindest in der westlichen Kultur nicht mehr üblich, dass der Brautvater vor dem Heiratsantrag um Erlaubnis gefragt wird. Dennoch legen viele Paare auch heute noch großen Wert auf diese Tradition. Auf diese Weise zeigt der Bräutigam, dass für ihn auch die Wünsche der Brauteltern von Bedeutung sind und er eine harmonische Beziehung zu ihnen anstrebt. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, der sollte den traditionellen Weg vorziehen und persönlich um die Hand der Tochter anhalten und nicht etwa telefonisch oder per SMS.
Traditionell und stilvoll: So halten Männer um die Hand ihrer Liebsten an
Der Tradition entsprechend sollte sich ein echter Gentleman auch an die althergebrachten Sitten halten. Früher war es üblich, Besuch am Sonntag zwischen 11 und 12 Uhr zu empfangen. Daher empfiehlt es sich auch heute noch, seinen Besuch für diese Zeit anzukündigen und nicht unangemeldet bei den Brauteltern zu erscheinen. Stilecht sollte Mann sich auch in Schale werfen und entweder einen Anzug mit Krawatte oder zumindest eine Hose mit passendem Jackett tragen. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, darf natürlich auch das Gastgeschenk für die Brauteltern nicht vergessen werden. Für die Brautmutter etwa eignet sich ein Blumenstrauß und für den Brautvater eine Flasche Wein.
Während früher nur beim Brautvater um die Hand der Tochter angehalten wurde, sollte man heutzutage beide Elternteile um die Erlaubnis bitten. Je nach Familienverhältnis können auch die Großeltern oder Geschwister der zukünftigen Braut anwesend sein. Bei geschiedenen Eltern muss dieser Besuch zweimal eingeplant werden, damit jeder Elternteil seinen Segen geben kann.
Da der Bräutigam die Eltern heutzutage meist zu Beginn der Beziehung kennenlernt, fällt die Befragung bei diesem Besuch in der Regel aus. Falls die Brauteltern den Partner der Tochter noch nicht kennen, kann es durchaus vorkommen, dass dieser „ausgefragt“ wird, um ihn besser einschätzen zu können. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine Art Strategie auszuarbeiten, um sich auf eventuelle Fragen vorzubereiten. Hier kann die zukünftige Ehefrau eine große Hilfe sein – immerhin kennt sie die Erwartungen und Vorstellungen ihrer Eltern.
Nach der freundlichen Begrüßung und etwas Small Talk sollte der Verehrer dann ohne Scheu zum Punkt kommen und die Eltern förmlich um ihr Einverständnis bitten. Hier empfiehlt es sich, kurz zu erwähnen, was man an seiner Partnerin schätzt und dass man sich ein gemeinsames Leben mit ihr wünscht. Anschließend hält man dann um die Hand der Tochter an und fragt, ob die Eltern mit der Verbindung einverstanden sind. Die meisten Eltern sind gerührt über diese Geste und geben ihren Segen für die bevorstehende Hochzeit.
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