Es gab einst viele Bräuche, die seit jeher bei einer Hochzeit befolgt wurden. Doch in der heutigen Zeit haben viele moderne Trends die alten Bräuche schlichtweg abgelöst und ins Exil geschickt. Ein alter Brauch, auf den jedoch niemand so wirklich verzichten möchte, ist der Polterabend.
Der Polterabend ist eine gute Möglichkeit, wie man mit seinen Freunden und Bekannten und der gesamten Familie, welche keine Zeit oder Möglichkeit haben, zur Hochzeit kommen zu können, dennoch ausgelassen feiern zu können, ohne jedoch den Geldbeutel unnötig zu belasten. Häufig werden zur Hochzeit nur die engsten Freunde und Verwandten eingeladen, da die Finanzen nur ein gewisses Budget zur Verfügung stellen. Daher können auf dem Polterabend auch die Freunde und Bekannten eingeladen werden, welche nicht zur Hochzeit geladen sind.
Glück und Unglück
Beim Polterabend steht vor allem der Spaß an erster Stelle. Doch gehören zu einem richtigen Polterabend auch einige Bräuche. Diese sollten natürlich auf keinen Fall fehlen. Hierzu gehört etwa das Werfen von Porzellan und Geschirr, welches von den Gästen persönlich mitgebracht wird. Dabei kann es sich etwa um alte Suppen- oder Kuchenteller handeln, aber auch um Kaffeetassen, Schüsseln oder Kannen. Erlaubt ist alles, was aus Porzellan ist – ja selbst alte Waschbecken. In der heutigen Zeit sind einige Paare aber auch schon dazu übergegangen, ganze Paletten Dachpfannen zu bestellen, damit die Gäste kein eigenes Geschirr mitbringen müssen. Was auf gar keinen Fall auf einem Polterabend zerschlagen werden darf, ist Glas. Denn Glas gilt als Symbol für Glück. Deshalb sollte man damit auch sehr sorgsam umgehen. Noch besser muss man auf Spiegel acht geben. Denn zwar heißt es, Scherben bringen Glück, doch beim Bersten eines Spiegels drohen dem Brautpaar sieben Jahre Unglück.
Als Zeichen des Zusammenhaltes, in guten wie in schlechten Zeiten, muss das zukünftige Ehepaar nach jedem Mal, wenn die Gäste wieder eine Ladung Geschirr zerschlagen haben, die entstandenen Scherben gemeinsam zusammenkehren, damit anschließend der Weg geebnet ist – und neue Gäste wieder weiteres Geschirr zerschlagen können.
Der ideale Ort für einen Polterabend
Während eine Hochzeit doch etwas ganz Besonderes ist, zählt ein Polterabend doch eher zu einer zwanglosen Veranstaltung und kann daher recht locker und gemütlich veranstaltet werden. Daher muss der Polterabend auch nicht in einem Restaurant oder einer anderen gehobeneren Umgebung stattfinden, sondern hierfür kann auch gerne das eigene Grundstück herhalten. Besitzt man beispielsweise ein Haus mit einer großen Einfahrt oder einem großen Garten, stellt dies einen optimalen Veranstaltungsort für einen Polterabend dar. Aber auch ein Partykeller oder sogar ein Vereinsheim, etwa vom Hundesportverein, können sich sehr gut für einen Polterabend eignen. Wer seinen Polterabend außerhalb eines Gebäudes abhält, der sollte in jedem Fall stets die Nachbarn rechtzeitig über das Vorhaben in Kenntnis setzen, denn der Lärm, der während des Polterabends entsteht, darf keinesfalls unterschätzt werden. Auch sollte man sich eine Ausweichmöglichkeit offen halten, falls es doch noch beginnen sollte zu regnen.
Wer nun weder ein eigenes Grundstück hat, noch einen Partykeller, der kann dennoch seinen Polterabend feiern. Denn alternativ zu einem eigenen Garten kann man für einen Polterabend auch einen Saal oder eine Halle anmieten, wie etwa die Stadthalle. Hier muss auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Mit einem Catering-Dienst, der sich um die Verköstigung der Gäste kümmert, wird garantiert jeder Polterabend zu einem gelungenen Erlebnis und die Planung der Speisen und Getränke wird hierbei sogar vom Caterer übernommen. Ebenso müssen sich weder Gäste noch Gastgeber anschließend um die Reinigung kümmern.
Dekoration – Luftballon, Lampion und Co.
Während bei einer Hochzeit die Location meist prunkvoll gestaltet und dekoriert wird, bedarf es beim Polterabend einer nicht ganz so aufwendigen Dekoration. In der Regel reichen hier bunte Luftballons und ein paar Lampions bereits aus. Auch einfach gehaltene Tischdecken und ein paar Kerzen sind für einen Polterabend allemal ausreichend. Einige Paare entscheiden sich aber auch gerne für eine Motto-Party und gestalten die Location entsprechend.
Bei einem Polterabend gilt vor allem: erlaubt ist, was gefällt. Deshalb kann auch schon wenig Deko für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Einige bunter Lichterketten oder Lichtschläuche, ein paar Windlichter, buntes Partygeschirr, einige Gartenfackeln, dies alles kann schon ausreichen, dass sich die Gäste rundum wohlfühlen.
Die Musik macht‘s
Natürlich darf aber auch passende Musik nicht fehlen. Wer einen Musikplayer besitzt, der kann sich ganz einfach seine eigene Lieblingsmusik zusammenstellen. Interessant sind etwa verschiedene Playlists für verschiedene Zeiträume des Abends, wie etwa rockige Musik für den Beginn des Polterabends und eher ruhigere Musik während des Essens und zu fortgeschrittener Uhrzeit. Vor allem bei größeren Veranstaltungen mit entsprechend vielen Gästen ist es auch eine gute Idee, einen DJ anzuheuern, der die Musik an die jeweilige Situation anpasst.
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